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AutorenbildAnnette Heinrich

Im Land der Feuerriesen. Ein Sommer im Brohltal

SWR, Fahr mal hin | Sendedatum 31.08.2018, 18.15 Uhr


Buch und Regie: Annette Heinrich, Co-Autor: Christian Hestermann





Das Brohltal in der Vulkaneifel: Es ist zwar nur etwas mehr als 20 Kilometer lang, doch auf dieser kurzen Strecke drängen sich eine abwechslungsreiche und urwüchsige Landschaft und viele spannende Geschichten. Mitten durch das kleine Tal fließt der Brohlbach. Er entspringt in Hannebach. Als kleines, unauffälliges Gewässer bahnt er sich seinen Weg von bewaldeten Hängen, vorbei an erloschenen Vulkankegeln und kleinen Ortschaften, hinab zu sumpfigen Wiesenflächen bis hin zu seiner Mündung in den Rhein bei Brohl-Lützing. Er gehörte schon ins Brohltal, als die Vulkane hier noch Feuer spuckten. Der letzte große Ausbruch ist zwar schon mehr als 10.000 Jahre her. Aber immer wieder stößt man auf Spuren der explosiven Vergangenheit, wie beispielsweise am Bausenberg, am Laacher See oder in den Trasshöhlen.


Früher verdienten die Menschen des Brohltals ihr Geld hauptsächlich mit dem Abbau von vulkanischem Gestein. Mit der Brohltalbahn wurden die begehrten Rohstoffe zum Weitertransport an den Rhein gebracht. Heute ist die historische Schmalspurbahn, der „Vulkan-Expreß“, vor allem eine Touristenattraktion. Für Lokführer Andreas Thiel sind die täglichen Fahrten durch seine Heimat wie Urlaub.


Doch so beschaulich die hügelige Vulkanlandschaft auch aussehen mag – unter der Oberfläche steckt geballte Energie und es brodelt unablässig – genau wie in den Menschen der Region. Pyrotechniker Kai Gitt war schon als Kind von Feuer begeistert. Für ihn ist es Ehrensache, das alljährliche Feuerwerk zur Nacht der Vulkane zu inszenieren, besonders an einem so magischen Ort wie der Burg Olbrück, die als beherrschender Punkt und Wahrzeichen des Brohltals hoch oben auf einem Phonolitkegel thront.





Ebenso heimatverbunden und enthusiastisch sind Robin Mohr und seine Freunde, die mit “Campen in Hain“ ein kleines Musikfestival ins Leben gerufen haben und damit ein bisschen „Rock’n’Roll“ und Jugendkultur ins Brohltal bringen wollen. Auch Karin Meiner mischt die Vulkaneifel kulturell auf – mit ungewöhnlicher Performancekunst an ungewöhnlichen Orten, die mit ihren Aktionen weltbekannt werden.



Weltbekannt ist sein Brot vielleicht nicht gerade – doch definitiv über Grenzen des Brohltals hinaus. Bäcker Manfred Mannebach ist ein echtes Eifler Urgestein. In seiner Bäckerei wird noch wie vor hundert Jahren gebacken. Er schwört auf seine Steinbacköfen, auf seine Intuition und auf altbewährte Rezepte, die er an seinen Sohn weitergibt, damit die Familientradition erhalten bleibt.


Auf Tradition und Ursprünglichkeit legen auch landwirtschaftliche Betriebe wie der Kahlenbergerhof oder das Restaurant Jägerheim großen Wert. Produkte, in denen Herzblut der Brohltaler steckt, sollen die Kunden erfreuen und eben jenen Funken weitergeben, der in ihnen allen glimmt: die Liebe zum Brohltal.

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